

Innerhalb der viertägigen Belgienausflugsfahrt des SPD Stadtverbandes Rahden wurde auch die Festungsanlagen des Atlantikwalls besichtigt.
Im naturgeschützten Dünengebiet der ehemaligen Domäne des Prinzen Karl befindet sich ein einzigartiges, historisches Beispiel des modernen Festungsbaus: sechzig Konstruktionen aus den zwei Weltkriegen, durch zwei Kilometer offener oder unterirdischer Gänge verbunden. Dieses außergewöhnliche Ganze ist besonders gut erhalten geblieben, weil sich Prinz Karl systematisch jedem Versuch zum Abbruch widersetzt hat.
Im Freilichtmuseum sind zwei getrennte Spaziergänge möglich, jeder beansprucht ungefähr 90 Minuten. Der erste Spaziergang, wobei insbesondere der Erste Weltkrieg betont wird, zeigt die Stellungen der Aachener Batterie (erbaut 1915). Von dieser Küstenbatterie, der einzigen ihrer Art, die den Zahn der Zeit überlebt hat, sind sehr viele Elemente erhalten geblieben: zwei Beobachtungsbunker, vier Geschützbettungen mit zugehörigen Munitionslagern und ein bombensicherer Luftschutzraum.
Daneben gibt es auch einige Personalbunker und die notwendigen Einrichtungen (Toiletten, Vorratskammern und eine Sanitätswache) aus dem Zweiten Weltkrieg, die bestimmt einen Besuch wert sind (Stützpunkt Bensberg). Diese Konstruktionen wurden vom Pionierstab, der für den Bunkerbau verantwortlich war, benutzt.
Der zweite Spaziergang führt den Besucher durch die gut erhalten gebliebenen Stellungen der Saltzwedel neu Batterie (1941), die ursprünglich für die Verteidigung des Ostender Hafens einstehen musste, und nach 1942 im Atlantikwall eingesetzt wurde.
Das Ganze wurde neu eingerichtet, damit es dem Stand, in dem Feldmarschall Rommel es bei seinem Besuch im Dezember 1943 vorfand, entspricht. Im Freilichtmuseum wurden viele Konstruktionen wieder in ihren ursprünglichen Stand versetzt und mit authentischen Gegenständen und Möbeln rekonstruiert. Luftabwehr, schwere Artilleriestücke und Suchlichter stehen wieder an ihrem ursprünglichen Platz. Das Leben der Truppen wird in naturgetreuen Dioramen hervorgerufen. Das Freilichtmuseum ist der ideale Platz, um die Atmosphäre des "Längsten Tages" wieder zu erleben. Jeder Besuch wird von einem Führer betreut (auch für Einzelbesucher).