Portalklinik wird nicht neu gebaut

Krankenhaus Rahden (Foto WB)
Inwieweit sich die Ansicht des Krankenhauses ändert, ist noch offen. (Foto WB)

Von Elke Bösch
Rahden (WB). Die neue Portalklinik wird es nicht geben. Das Krankenhaus Rahden soll saniert und teilweise umgebaut werden.

Das hat der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken AöR am Donnerstagabend in der voraussichtlich letzten Sitzung dieser Wahlperiode beschlossen. Einer Pressemitteilung des Kreises Minden-Lübbecke zufolge, soll auf diesem Weg die Zukunft des Krankenhausstandortes Rahden gesichert werden. »Der Verwaltungsrat hat eine Variante beraten, die eine Kernsanierung mit Umgestaltung im Bestand vorsieht«, teilte Pressesprecherin Sabine Ohnesorge mit.

Eine abschließende Beratung und eine Beschlussfassung sei nicht erfolgt. »Damit hat das Gremium Rücksicht genommen auf die Entscheidungskompetenz des neuen Verwaltungsrates«, erklärte Ohnesorge. »Er wird in neuer Besetzung beraten.« Allerdings sei dem künftigen Verwaltungsrat empfohlen worden, die Realisierung der Portalklinik nicht durch einen Neubau, sondern durch eine Kernsanierung mit Umbau zu ermöglichen. Nach Einschätzung von Vorstand und Verwaltungsrat könne damit auch unter Berücksichtigung der aktuellen Verschuldungssituation und des laufenden Sanierungsprozesses der Mühlenkreiskliniken eine wirtschaftliche Lösung und vor allem seriöse Finanzierung des Vorhabens ermöglicht werden.
»In sehr schwieriger Zeit haben wir damit ein deutliches Zeichen für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und für den Standort Rahden gesetzt« , erklärte Landrat Dr. Ralf Niermann. »Wichtig bleibt, dass die Sanierung insgesamt gelingt.« Der neue Verwaltungsrat wird voraussichtlich im Dezember zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen und dann die weiteren Einzelheiten beraten.

Auch Hans Waltemate zeigte sich Freitag vorsichtig bei der Bewertung. Der Vorsitzende des Sozialverbandes glaubt, dass die Resolution auch mit zur Sicherung des Standortes beigetragen haben könnte. »10 000 Unterschriften können nicht einfach unter den Tisch fallen.«

Dr. Werner Kreft, Vorsitzender des Freundeskreises des Krankenhauses Rahden, ist erleichtert, dass der Standort erhalten bleiben soll: »Wir müssen allerdings dafür sorgen, dass dieses Krankenhaus seine Aufgaben der Grundversorgung funktionsgerecht erfüllen kann. Ansonsten hätte er in den vergangenen Zeit Äußerungen vom Kreis gehört, die ihn damit rechnen ließen, dass eher saniert als gebaut wird. »Wichtig ist, dass das Krankenhaus bleibt.

Das sieht auch Friedrich Klanke so. Der Chef der CDU-Kreistagsfraktion und Mitglied im Verwaltungsrat bestätigte gestern auf Anfrage dieser Zeitung, dass er den Zuschuss des Landes von 2.5 Millionen nicht gefährdet sehe. Fristverlängerungen für Bewilligungsbescheide bei nachvollziehbaren Begründungen zu gewähren, sind durchaus möglich und geübte Praxis, zumal, wenn Änderungen dem Zweck der Bewilligung voll gerecht werden. Darauf müsse der Verwaltungsrat in Abstimmung mit dem Ministerium achten, sagte Klanke. Gegen sinnvolle und deutliche Einsparungen werde sicherlich auch das Landesministerium nichts einzuwenden haben. Klanke hält es für wichtig, dass das Projekt nicht auf die lange Bank geschoben wird und geht davon aus, dass die Stadt Rahden, die für den Neubau zugesagte Million Euro auch für Sanierung und Modernisierung gebe. Wenn die geänderte Konzeption nachweisbar die Betriebswirtschaftlichkeit auch mittel- und langfristig deutlich verbessere, könne damit der Standort Rahden nur gestärkt werden, zieht Klanke ein Fazit.

Bildunterzeile:
Ob sich die Ansicht des Krankenhauses ändert und wie es sich nach dem Umbau der Bevölkerung präsentiert, steht noch nicht fest. Doch so gut wie sicher ist seit Donnerstagabend, dass die Portalklinik nicht in einem neuen Gebäude entsteht, sondern in einem sanierten.

Artikel vom 31.10.2009