
Die Weher Sozialdemokraten sind zufrieden: Bei den Kommunalwahlen hatte die SPD im Wahlbezirk Wehe-Dorf fast 37 Prozent der Stimmen geholt, in Wehe-Barl 33,3 Prozent. „Ein hervorragendes Ergebnis“, meinte Ortsvereins-Vorsitzender Horst-Wilhelm Bruhn am Freitagabend während der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Wehe. Das Ziel, Friedrich Schepsmeier in den Stadtrat zu bekommen, sei voll erreicht worden, freute sich Bruhn. „Das dazugewonnene neunte Mandat haben wir Weher uns selbst erarbeitet“, betonte Bruhn.
Bei den anstehenden Vorstandswahlen wurde Horst-Wilhelm Bruhn als 1. Vorsitzender im Amt bestätigt. Wiederwahl erfolgte auch für den 2. Vorsitzenden Friedrich Schepsmeier. Uwe Gaida ist 1. Kassierer, die Aufgabe des 2. Kassierers wird von Erwin Schwarze wahrgenommen. Dietmar Bödeker ist 1. Schriftführer, 2. Schriftführerin ist Inge Stefener. Das Amt des Seniorenbeauftragten wird von Friedhelm Stefener wahrgenommen. Frauenbeauftragte ist Gabi Schwarze.
Friedhelm Stefener gehört aber nicht nur dem Vorstand an. Am Freitag wurde er auch geehrt. Der SPD gehört er seit drei Jahrzehnten an. Gleichzeitig mit Stefener war auch Oskar Weiherich Anfang 1979 der Partei beigetreten. Beide erhielten zum Jubiläum Präsente. Zu den Gratulanten gehörten auch Stadtverbandsvorsitzender Torsten Kuhlmann und Ernst-Wilhelm Rahe, SPD-Kandidat für die NRW-Landtagswahl.
Bruhn erinnerte während der Versammlung im Gasthaus Schwettmann-Rüter an die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Dazu zählte auch die Fahrradtour zur Biogas-Anlage und zum Nordpunkt nach Pr. Ströhen.
Ein Dank für die Organisation galt noch einmal Rolf Klasing. Ein Höhepunkt sei die Tagesfahrt nach Bremerhaven gewesen.
Ernst-Wilhelm Rahe, heimischer SPD-Kandidat für die Landtagswahl, berichtete über die Vorbereitungen zur Wahl am 9. Mai. Wichtig sei ihm das direkte Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Institutionen in seinem Wahlkreis, sagte Rahe.
Daher werde es auch in den Ortschaften der Stadt Rahden viele kleinere Veranstaltungen und Hausbesuche geben, um ins Gespräch zu kommen.
Schwerpunkte des Wahlprogramms sind nach Angaben Rahes die Bildungspolitik und die Entwicklung der kommunalen Finanzen. Seit 35 Jahren sei er politisch aktiv, betonte Rahe. Die Finanzen in den Städten und Gemeinden seien immer knapp gewesen. „Doch was in den nächsten Jahren auf uns zukommt, wird für die Kommunen eine Katastrophe“, so Rahe. Er forderte daher eine grundlegende Finanzreform und warnte davor, „mit weiteren Steuergeschenken für Reiche die Kommunen in die Pleite zu führen“.
Bei der Diskussion um die Schulentwicklung warf er der nordrhein-westfälischen CDU „ideologische Scheuklappen“ vor. Statt eine vernünftige kommunale Schulstruktur zu entwickeln, poche die Landesregierung auf den Erhalt des dreigliedrigen Schulsystem – obwohl laut Rahe alle Experten wüssten, das dies der falsche Weg sei.
Mit Blick auf die aktuelle Debatte in Rahden rief Ernst-Wilhelm Rahe dazu auf, über die Parteigrenzen hinweg gemeinsam mit den Eltern einen Weg zu finden, der für die Kinder und Jugendlichen auch langfristig eine Perspektive für bessere Abschlüsse und damit für mehr Chancen im Leben biete.
© 2010 Neue Westfälische
Zeitung für den Altkreis Lübbecke, Montag 11. Januar 2010