Rahe punktet vor Ortgies’ Haustür

Die CDU hat auch in ihren Hochburgen im Nordkreis zum Teil deutliche Stimmenverluste hinnehmen müssen. Bei den Erststimmen büßte CDU-Bewerber Friedhelm Ortgies teilweise bis zu knapp zehn Prozent ein. Im Stimmbezirk Rahden-Nord, in dem Ortgies wohnt, lag SPD-Bewerber Ernst-Wilhelm Rahe sogar knapp vor Ortgies. Rahe konnte den Erststimmen-Anteil der SPD in allen drei Nordkreis-Kommunen steigern.

Entsprechend zufrieden waren gestern Abend die Sozialdemokraten – in Rahden beispielsweise. Die Bürgernähe seiner Partei zahle sich aus, betonte Stadtverbands-Vorsitzender Torsten Kuhlmann. Die SPD habe gut fünf Prozent gewonnen. Leider habe Ernst-Wilhelm Rahe das Direktmandat verfehlt. „Ich hätte aber nicht damit gerechnet, dass es so knapp wird“, sagte Kuhlmann. Der Wahlkampf bis zum letzten Tag habe sich ausgezahlt, sagte Claus-Dieter Brüning, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rahden. Von einem katastrophalen Ergebnis der CDU sprach Detlef Beckschewe, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Espelkamp. Dafür machte Beckschewe vielfältige Gründe aus – auch hausgemachte wie die Spendenaffäre und die Schulpolitik. Die CDU müsse sich fragen, ob sie mit ihrem Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem noch bei den Menschen sei. Man müsse sich Gedanken darüber machen, wie das schlechte CDU-Ergebnis zustande gekommen sei, so Hermann Seeker, Vorsitzender der CDU Rahden. Er freue sich für Ortgies, für NRW sei das Ergebnis schade, sagte Michael Jürgens, Chef der SPD Stemwede. Gesunken ist die Wahlbeteiligung. Im Wahllokal im Espelkamper Ludwig-Steil-Hof sank die Zahl auf unter 30 Prozent. Dielingen verbuchte mit 33 Prozent ein ähnlich schwaches Ergebnis.