
Wie kann das Rahdener Hallen- und Freibad energetisch saniert und attraktiver werden? Damit hat sich während ihrer Diplomarbeit im Studiengang Architektur der Fachhochschule Bielefeld Sabine Mochmann befasst. Mit dem Thema befasst sich nach wiederholten Nachfragen der SPD-Fraktion nun der Rahdener Haupt- und Finanzausschuss.
Ihre Ideen hatte Sabine Mochmann im Februar dem Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt. Dabei hatte sie unter anderem angeregt, Spielmöglichkeiten wie etwa einen Kletterturm und ein ebenerdiges Trampolin angeregt. Hinsichtlich des Matschbereiches für Kinder hatte sie eine Beschattung vorgeschlagen und dabei nach eigenen Angaben Anregungen von Müttern aufgegriffen. Ein solches Sonnensegel könne mit einer Photovoltaikanlage versehen werden, um das Wasser des Matschbeckens günstig zu erwärmen. Zu den zahlreichen Ideen gehört auch der Vorschlag, das Schwimmbecken abzudecken – was Laubeinfall und Verdunstung verhindere. Eine solche rund 70.000 Euro teure Abdeckung könne sich nach fünf bis sechs Jahren rechnen, hatte Mochmann im Februar betont. Vorgeschlagen hatte sie während ihres Vortrags auch solarthermische Anlagen zur Warmwasserbereitung. Eine weitere Empfehlung war die Schaffung eines einheitlichen Kassen- und Eingangsbereiches für das Hallen- und Freibad.
Mochmanns Ideen stießen während der Hauptausschuss-Sitzung im Februar durchaus auf Interesse der Politik – vorgeschlagen wurde dann, die Angelegenheit „zu gegebener Zeit“ im Fachausschuss für Soziales, Sport, Kultur und Tourismus zu behandeln.
Während der Hauptausschuss-Sitzung im Februar hatte unter anderem Wilhelm Kopmann (CDU) von „interessanten Ideen“ gesprochen, aber auch auf die angespannte Kassenlage der Stadt verwiesen. Zielgerichtet handelnd könnten kleine Maßnahmen Jahr für Jahr vorgenommen werden, hatte Hans-Eckhard Meyer (FDP) betont, aber auch auf die Kassenlage der Stadt verwiesen. Das Konzept dürfe nicht in der Schublade verschwinden, hatte damals Friedrich Schepsmeier (SPD) gemeint.
In den folgenden Monaten wurde es aber ruhig um das Papier. Nachdem Claus-Dieter Brüning (SPD) Ende September während der Ratssitzung eine Beratung über das Konzept angeregt hatte, wird sich der Rahdener Haupt- und Finanzausschuss während der nächsten öffentlichen Sitzung am Montag, 25. Oktober, ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses mit diesem Thema befassen.
Dafür hat die Verwaltung Vorschläge Mochmanns geprüft. Sie verweist sie auf erhebliche Kosten, die unter anderem durch den Bau weiterer Spielmöglichkeiten für Kinder entstünden. Aus Kostengründen sei 1997 bei der Sanierung der Becken des Freibades auf eine Abdeckung verzichtet worden. Aus Kostengründen war in der Vergangenheit die Schaffung eines gemeinsamen Kassen-, Sanitär- und Umkleidetraktes zurückgestellt worden – sinnvoll wäre eine solche Maßnahme aber aus Sicht der Verwaltung. Auf die solarthermische Anlage war zugunsten neuer Solarabsorber verzichtet worden – deren Wirkungsgrad ist laut Verwaltung besser.
Gefragt: Die Liegewiese im Freibad wird an heißen Tagen gern genutzt. Fußballspielen – und auch das war im Konzept vorgeschlagen worden – ist aus Sicht der Verwaltung mit dem eigentlichen Nutzungszweck der Liegewiese nicht vereinbar. FOTO: FLORIAN PASSLICK
© 2010 Neue Westfälische
Zeitung für den Altkreis Lübbecke, Donnerstag 21. Oktober 2010