Top-Zuschlag an Aktionstagen

Der Museumshof ist ein touristisches Aushängeschild Rahdens. Im Freilichtmuseum an der Burgruine können Besucher viele Eindrücke gewinnen, wie die Menschen in der Region teilweise noch vor gut 100 Jahren lebten. Wer dieses Erlebnis an den Aktionstagen haben möchte, muss dafür aber künftig etwas tiefer in die Tasche greifen.

Bislang zahlten Erwachsene 2,50 Euro Eintritt. Schüler, Studenten und schwerbehinderte mit Ausweis gaben 1,25 Euro. Das galt für alle Tage – inklusive der Aktionstage.

Nach dem Willen des Rates sollen erwachsene Besucher an den Aktionstagen in Zukunft nun drei Euro Eintritt zahlen, Schüler, Studenten und Schwerbehinderte mit Ausweis 1,50 Euro. Gegen diesen Vorschlag der Stadtverwaltung stimmten lediglich Claus-Dieter Brüning und Torsten Kuhlmann (beide SPD).

Uwe Trentelmann, in der Verwaltung auch für den Museumshof zuständig, sprach von einer moderaten und vertretbaren Preiserhöhung. Mit der solle auch ein Beitrag zur Konsolidierung der städtischen Finanzen geleistet werden. Zudem gebe es an den Aktionstagen auch ein besonderes Programm.

Auf welche zusätzlichen Einnahmen die Stadt hofft

Es gebe den normalen Eintritt und dann einen Top-Zuschlag – das müsse man begründen, sagte Friedrich Schepsmeier (SPD). Er verwies darauf, dass an den Mühlen zu den Mahl- und Backtagen kein Eintritt erhoben werde, im Museumshof schon. Bürger müssten wissen, warum man an solchen Tagen nun mehr nehme.

„Warum hier Eintritt zahlen und an den Mühlen nicht – diese Frage kennen wir“, meinte Trentelmann. „Wir bieten an den Aktionstagen besondere Attraktionen.“ Drei Euro Eintritt an solchen Tagen sei vertretbar.

Auf welche Mehreinnahmen die Stadt durch die Erhöhung an den Aktionstagen hoffe, wollte Horst-Wilhelm Bruhn (SPD) wissen. Sollte es im kommenden Jahr ähnliche Zahlen wie in der Saison 2010 geben, dann könnten das rund 1.800 Euro mehr sein, so Trentelmann.

In der Saison 2010 wurden knapp 5.100 Gäste an den Aktionstagen gezählt. Im Jahr zuvor waren es rund 4.500.

Das Programm sei gut, betonte Claus-Dieter Brüning (SPD). Er wollte allerdings nicht ausschließen, dass der Zuschlag an den Aktionstagen einen Rückgang der Besucherzahlen zur Folge haben könnte.

Für die Erhöhung sprach sich Carsten Zimmermann (FWG) aus. Nach einem Jahr solle man aber schauen, welche Auswirkungen das habe. „Sollten die Besucherzahlen zurückgehen, dann muss man beraten.“

Die Saison im Freilichtmuseum wird im nächsten Jahr wie berichtet verkürzt. Geöffnet ist der Museumshof dann von Mitte März bis zum letzten Aktionstag im Oktober. Das sind gut vier Wochen weniger Öffnungstage als bislang. Reduziert werden auch die Öffnungszeiten für Einzelbesucher, nicht aber für Gruppen.

© 2010 Neue Westfälische
Zeitung für den Altkreis Lübbecke, Mittwoch 22. Dezember 2010