Herr Dieter Drunagel, unser Bauamtsleiter, erstattete im Auftrag des Bürgermeisters einen ausführlichen Bericht über unseren Versorgungsgrad, rechtliche Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten und mögliche Entwicklungen. Sehr sachlich und konstruktiv wurde dann der hier abgedruckte SPD-Antrag beraten:
Seit Jahren wird von allen Beteiligten beklagt, dass in Rahden wie in anderen ländlichen Gebieten verschiedene fachärztliche Disziplinen nicht mehr vertreten sind und auch die allgemeinärztliche Versorgung im Zusammenhang mit der Altersstruktur unserer Ärzte für die Zukunft gefährdet ist.
Der Rat der Stadt Rahden will alles in seiner Macht stehende tun, um diesen Mangel zu beheben und den Bürgern der Stadt und des Umlandes eine umfassende ärztliche Versorgung in Wohnortnähe zu sichern. Er wird insbesondere bei entsprechender ärztlicher Nachfrage die Errichtung eines Ärztehauses unterstützen, die enge Kooperation mit dem Krankenhausträger suchen und die mögliche Förderung durch das Land für niederlassungs-willige Ärzte verstärken. Die Stadt Rahden fordert darüber hinaus eine wirksame politische Unterstützung der Bundes- und Landespolitik bei den Niederlassungsvorgaben für Fachärzte im ländlichen Raum. Insbesondere sind die fachärztlichen Versorgungsregionen kleinräumiger zu bemessen und die Einkommensnachteile für Ärzte in NRW zu beseitigen.
Die Umsetzung dieser Ziele erfordert die Bündelung aller Kräfte für mehrere Jahre. Deshalb werden die Rahdener Ärzteschaft, das Krankenhaus sowie Vertreter der Rahdener Wirtschaft gebeten, sich zusammen mit Vertretern aller Ratsfraktionen an einem vom Bürgermeister geleiteten Arbeitsgremium („Runder Tisch“) zu beteiligen. Hier sollen alle Anregungen und Projekte geprüft und Wege zu ihrer Verwirklichung gesucht werden. Auch außerhalb eines Ärztehauses müssen z.B. die Bedingungen für die Niederlassung von Ärzten in Rahden attraktiver gemacht werden. Das Arbeitsgremium soll dem Rat regel-mäßig über seine Arbeit berichten und für Anregungen aus der Rahdener Bürgerschaft sowie positive Beispiele aus anderen Regionen offen sein.
Mit diesem Antrag sollte ausdrücklich eine gemeinsame Anstrengung aller politischen und gesellschaftlichen Kräfte angeregt werden. Wir Sozialdemokraten wissen, dass wir nicht die Einzigen sind, die sich mit großem Ernst dieser Frage widmen. Alle zusätzlichen Anregungen sind uns genauso willkommen wie unsere Vorschläge hoffentlich konstruktiv aufgenommen werden. Das in dieser Sitzung beschlossene Arbeitsgremium („Runder Tisch“) wird hoffentlich bald vom Bürgermeister einberufen und sich mit diesen Anregungen beschäftigen. Auch unser Bundestagsabgeordneter Achim Post wird schon Anfang Januar zu diesem Thema Gespräche in Rahden führen.