Rahdener SPD setzt größtenteils auf bewährtes Team

Die Rahdener Kandidaten mit Ralf Niermann
Die Kandidaten der SPD Rahden für die Kommunalwahl am 25. Mai 2014.

Rahden – Von Volker KnickmeyerVARL · Seit Samstagabend stehen sie fest, die SPD-Bewerber für den Rat der Stadt Rahden zur Kommunalwahl am 25. Mai. Im Gasthaus Zum goldenen Hecht kürte die Stadtwahlkreiskonferenz 17 Bewerber und deren Ersatzkandidaten. Es sind einige neue Gesichter dabei, insgesamt ist es aber ein bewährtes Team, welches ins Rennen geschickt wird.

Das komplette Wahlprogramm wurde noch nicht beschlossen. Dieses soll anlässlich der Jahreshauptversammlung am Freitag, 28. März, festgezurrt werden. Dann stehen auch Neuwahlen des Vorstandes an.

SPD-Fraktionsvorsitzender Friedrich Schepsmeier zog ein kurzes Resümee aus den vergangenen fünf Jahren Ratsarbeit. Es habe deutlich mehr Dynamik gegeben, das sei auch darauf zurückzuführen, dass die CDU keine absolute Mehrheit mehr gehabt habe.

Er sprach sechs Punkte an, die jetzt und in Zukunft große Bedeutung für die Stadt und die Region haben: So wollen die Sozialdemokraten zukünftig die Bürger stärker einbinden als zuvor. Vorschläge wie die Einrichtung eines Jugendparlamentes und eines Seniorenbeirates seien bislang abgebügelt worden. Hier wolle die SPD aber am Ball bleiben.

Des weiteren will sie dazu beitragen, den demographischen Wandel zu verlangsamen. Das Förderprogramm „Jung kauft alt“, in dem es um die Unterstützung junger Menschen beim Hauskauf geht, sei für Rahden eine praktikable Lösung. Dörfer und Stadt sollen nicht weiter auseinander dividiert werden. Zum Thema Schulen bemerkte Schepsmeier, dass Rahden sehr hochwertige Gebäude besitze und gute Arbeit geleistet würde. Die Sekundarschule würde eingeführt und langfristig käme wohl auch das Gymnasium Rahden nicht um den Offenen Ganztag herum.

Ein weiterer Punkt war die Energiewende: „Die Energiewende findet auf dem Lande statt“, postulierte der Fraktionsvorsitzende der SPD. Beim Biogas-Ausbau sei wohl das Ende erreicht, dennoch gäbe es wohl noch weitere Potenziale für den Windkraftausbau, wobei der Bürger aber nicht mehr als nötig belastet werden soll.

Auch die ärztliche Versorgung ist ein Thema für die Sozialdemokraten: Befürwortet wird unter anderem ein Ärztehaus am Krankenhaus. Aussagen des Rahdener CDU-Fraktionsvorsitzenden Hermann Seeker bezeichnete Schepsmeier als an „üble Nachrede“ grenzend. Unwahr sei es, dass einige Politiker, die gegen den Erhalt der drei Bettenhaus-Etagen gewesen seien auch gegen das Krankenhaus seien. Damit ziele Seeker auf die SPD, meinte Schepsmeier.

Laut dem Weher sind auch die Finanzen ein wunder Punkt der Stadt: „Es geht nicht, dass wir jedes Jahr zehn Prozent des Haushaltes neu an Schulden aufnehmen müssen. Man darf nicht nur darüber schimpfen, dass immer mehr Aufgaben auf die Städte und Gemeinden abwälzt werden, auch wir müssen unsere Schularbeiten machen“.

Gastredner des Abends war SPD-Landratskandidat und derzeit amtierender Landrat Dr. Ralf Niermann. Er sagte, dass der Polizeiposten Rahden – entgegen anders lautender Gerüchte – erhalten bliebe.

Das Krankenhaus Rahden sei auf gutem Wege, der Erhalt sei aber nur möglich gewesen, da sich die Mühlenkreiskliniken allgemein in der Finanzsituation konsolidiert hätten.

Stolz war er, dass der Mühlenkreis mittlerweile ein ernstzunehmender Studienstandort sei: „Wir haben mittlerweile in zehn Studiengängen 1500 Studenten in Minden und am Lübbecker Berufskolleg können Schüler die Fachhochschulreife ablegen. Hier ist somit vieles möglich, davon profitiert auch Rahden.“

Die SPD im Kreis wolle auch ihren Beitrag dazu leisten, dass die Internet-Breitbandversorgung auf dem Lande besser wird. Ebenso ist die höhere Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit ein SPD-Thema. So kann sich Niermann vorstellen, diese unentgeltliche Arbeit mit einer „Ehrenamtskarte“ zu honorieren.

Die Kandidaten im Überblick

Für Rahden-West kandidiert Timo Maruszczyk, Rahden-Mitte Alexander Brandt, Rahden-Nord Marion Spreen, Rahden-Stelle Udo Högemeier, Kleinendorf-West Claus-Dieter Brüning, Kleinendorf-Süd Dorothee Brandt, Kleinendorf-Mitte Birgit Korte, Kleinendorf-Nord Torsten Wiefhoff, Varl-Nord Günter Meyer, Varl-Süd Frank Starke, Sielhorst Wolfgang Nottmeier, Pr. Ströhen-West Hartmut Heine-Langhorst, Pr. Ströhen-Ost Torsten Kuhlmann, Wehe-Dorf Horst-Wilhelm Bruhn, Wehe-Barl Friedrich Schepsmeier, Tonnenheide-Nord Reinhard Stuck und Tonnenheide-Süd Volker Witting.

Die Reserveliste ist wie folgt festgelegt worden: 1. Friedrich Schepsmeier, 2. Marion Spreen, 3. Günter Meyer, 4. Dorothee Brandt, 5. Torsten Kuhlmann, 6. Birgit Korte, 7. Reinhard Stuck, 8. Timo Maruszczyk, 9. Horst-Wilhelm Bruhn, 10. Claus-Dieter Brüning, 11. Wolfgang Nottmeier, 12. Udo Högemeier, 13. Volker Witting, 14. Frank Starke, 15. Hartmut Heine-Langhorst, 16. Alexander Brandt, 17. Torsten Wiefhoff, 18. Rolf Bahle, 19. Friedrich-Wilhelm Logemann, 20. Stefan Meyer, 21. Martina Berner, 22. Uwe Gaida, 23. Marion Tehler, 24. Dietmar Bödeker, 25. Michael Heise, 26. Jörg Meyer, 27. Rolf Klasing, 28. Heinz Steinkamp, 29. Wilfried Wagenfeld, 30. Sven Laudan, 31. Sieglinde Kuhlmann und 32. Udo Blase.