„Sich kümmern und zuhören“

Ernst-Wilhelm Rahe

Die Wahlkreiskonferenz der SPD Minden-Lübbecke hat dem Kandidaten Ernst-Wilhelm Rahe aus Hüllhorst das Vertrauen ausgesprochen. Er erhielt am Samstagvormittag im Bürgerhaus Espelkamp 92,9 Prozent der Delegiertenstimmen. Ein Ergebnis, mit dem er "sehr zufrieden" ist und mit dem er gestärkt in den Landtagswahlkampf gehen werde. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

"Ewi, wir haben Dich noch nie so angespannt gesehen", merkte ein Delegierter nach der Bekanntgabe des Ergebnisses an, das den Kandidaten sichtlich lockerer machte. Von 56 Delegierten hatten sich 52 für ihn ausgesprochen. Zwei stimmten gegen ihn, zwei enthielten sich der Stimme.

Rahe tritt für die Sozialdemokraten im Wahlkreis 88 (Minden-Lübbecke I) an, der die Städte und Gemeinden Espelkamp, Hille, Hüllhorst, Lübbecke, Petershagen, Pr. Oldendorf, Rahden und Stemwede umfasst. Ein Listenplatz ist ihm zu unsicher: "Die Reserveliste zieht nicht, das haben wir bei der letzten Wahl gesehen. Die einzige Möglichkeit für mich ist, den Wahlkreis direkt zu holen."

Wie und mit welchen Themen er sich in Düsseldorf einsetzen will, dazu befragte ihn der Bundestagsabgeordnete Achim Post auf einem roten Sofa. Auf die Frage, wie der vor viereinhalb Jahren in den Landtag gewählte Rahe seine Aufgaben als Abgeordneter sieht, sagte er: "Man muss sich kümmern und zuhören, um zu erfahren, was die Menschen bewegt." Immer wieder wendeten sich Bürger mit unterschiedlichen Anliegen an ihn. Mal gehe es um eine Baugenehmigung, mal um die Versetzung von Lehrern, mal um Probleme mit Behörden oder auch um die Versorgung behinderter Kinder.

In diesem Zusammenhang nannte Rahe als anstehende Themen unter anderem den Ausbau von Kita-Plätzen in NRW und eine Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz). Um diese und andere Ziele umsetzen zu können, setze die SPD in Düsseldorf auf einen politischen Partner: "Wir wollen Rot-Grün", so Rahe, der zudem keinen Zweifel daran ließ, dass er zu Ministerpräsidentin Hannolore Kraft keine Alternative sieht. Falls die CDU ihren Fraktionsvorsitzenden im Landtag als Spitzenkandidaten gegen Kraft antreten lasse, habe sie nichts zu befürchten: "Wer ist Armin Laschet?"

Darüber hinaus berichtete der Hüllhorster von diversen Wirtschaftsgesprächen. Es sei wichtig, die Probleme von Firmen zu kennen "und nach Düsseldorf zu transportieren". Drohe etwa einer Firma eine Insolvenz, stelle er Kontakt zur zuständigen Abteilung im Wirtschaftsministerium her. Manchmal sei es auf diese Weise schon gelungen, eine Lösung zu finden.

Die Präsentation des Kandidaten auf dem roten Sofa fand allgemein Zustimmung. Der frühere Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Haseloh brachte es so auf den Punkt: "Das war mal was anderes."