
Die vorgesehene Fusion der Löschgruppen Varl und Sielhorst wird vorgezogen. Bereits zum 1. Dezember setzt die Rahdener Wehrführung mit Thorsten Hodde und seinen Stellvertretern Heinz Sporleder und Heinfried Hodde eine gemeinsame Löschgruppenführung ein.
Ab diesem Zeitpunkt sollen beide Löschgruppen alle Dienste und Ausbildungen gemeinsam absolvieren. Bis zur Fertigstellung des neuen Gerätehauses an der Lemförder Straße wird die neue Einheit an zwei Standorten in Varl und Sielhorst arbeiten müssen.
Diese Maßnahme hat Wehrführer Mark Ruhnau in der Sitzung des Rahdener Feuerwehrausschusses am Dienstag bekannt gegeben. Das Wehrführer-Trio mit Carsten Kunter und Reiner Langhorst reagiert damit auf die Vorkommnisse der vergangenen Monate, in denen es Austritte aus der Varler Löschgruppe und harsche Kritik an der Wehrführung gegeben hatte.
Reiner Langhorst – er war von den persönlichen Angriffen nicht betroffen – fasste für die Ausschuss-Mitglieder die Ereignisse aus Sicht der Wehrführung zusammen. Zur Erinnerung: Mitglieder der Löschgruppe hatten der Wehrführung das Misstrauen ausgesprochen und letztlich sogar der Lüge bezichtigt (diese Zeitung berichtete). »Aufgrund der persönlichen Angriffe in der Öffentlichkeit schließen wir rechtliche Mittel nicht aus«, sagte Langhorst abschließend.
Ausschlaggebender für die Entscheidung der Wehrführung waren die Feststellungen von Carsten Kunter. Der Zugführer war zur Klärung der Situation in die Varler Löschgruppe abgeordert – feuerwehrrechtlich abgesichert, wie Langhorst betonte. Als Dienstvorgesetzter führte er Gespräche mit den verbliebenen Mitgliedern der Löschgruppe und leitete einige Einsätze.
Kunter präsentierte im Ausschuss seine Bilanz, die er bereits früher den beiden anderen Mitgliedern der Wehrführung vorgelegt hatte: »Dass ich in die Löschgruppe abgeordert wurde, löste in Varl blankes Entsetzen aus«, resümierte er. Ihm sei ein entsprechender Empfang bereitet worden. An den folgenden Dienstabenden habe Kunter aber positivere Reaktionen erfahren: »In Varl soll es mit der Feuerwehr weitergehen«, hieß es. »Den stellvertretenden Löschgruppenführer Heinfried Hodde durfte ich mit dieser Aufgabe aber nicht allein lassen«, sagte Kunter.
Nach drei Monaten hätten sich die Varler Kameraden für eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Sielhorst ausgesprochen. »Dies wurde bei der Hydrantenpflege jüngst gegenseitig praktiziert«, erläuterte Kunter. So habe er den Gedanken an eine vorzeitige Fusion der Löschgruppen aufgegriffen. Diese wird zum kommenden Monat verwirklicht.
Ein Grund war auch, dass Kunter bei den Einsätzen festgestellt hatte, dass die Varler Löschgruppe meistens nicht die erforderliche Einsatzstärke oder die erforderlichen Atemschutzgeräteträger stellen konnte. »Menschenrettung wäre in diesen Fällen nicht möglich gewesen, hätten wir die Ausrückeordnung nicht schon vorsorglich geändert«, machte er deutlich.
Mark Ruhnau machte klar, dass er als Wehrführer handeln musste: »Die Einsatzbereitschaft der Löschgruppe war tatsächlich nicht mehr gegeben. Künftig werden Varl und Sielhorst gemeinsam alarmiert. Die Unterstützung durch die Stemweder Kameraden bleibt bestehen.«