
Eines ebenso aktuellen wie sensiblen Themas nimmt sich die Rahdener SPD am Mittwoch, dem 15. Februar 2017, um 19.00 Uhr im Saal der Gaststätte Schwettmann-Rüter in Wehe an. Die Qualität des Trinkwassers in Deutschland und seine Belastung durch Stickstoffverbindungen wird seit dem Nitratbericht 2016 von Umweltministerin Hendricks (SPD) und Landwirtschaftsminister Schmidt (CSU) und der Klage der EU gegen Deutschland wegen Nichtbeachtung der Europäischen Nitratrichtlinie seit dem letzten Herbst heftig diskutiert. Im Bundestag soll im Februar endlich ein neues Düngerecht mit schärferen Auflagen für die Ausbringung von Gülle verabschiedet werden. Der Bundesrat will darüber im März abschließend befinden.
Da unser Kreis im Nitratbericht als Problemgebiet ausgewiesen ist und das Rahdener Trinkwasser in Wehe aus dem Grundwasser gewonnen wird, besteht zu dieser Thematik auch in der Aue-Stadt hoher Informationsbedarf. Die Expertenanhörung zum Thema „Qualität unseres Trinkwassers nachhaltig sichern!“ richtet sich deshalb an „alle, die im Wasserschutzgebiet Wehe leben und arbeiten, an alle, die in Rahden Leitungswasser trinken, und alle übrigen interessierten Mitbürger“, so Torsten Kuhlmann, Vorsitzender der Rahdener SPD.
Ihre Teilnahme zugesagt haben Werner Weingarz für die Landwirtschaftskammer, der Biologe Lothar Meckling für den Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Ludger Ellers als Leiter des Rahdener Wasserwerks. Aus der Kreisverwaltung werden Klemens Fuhrmann für das Umweltamt sowie für das Gesundheitsamt sein Leiter Dr. Peter Witte und der Wasserfachmann Matthias J. Grosse-Ahlert Fakten liefern. Die heimische Landwirtschaft ist durch Ortslandwirt Franz Rixen und durch den Vorsitzenden des Weher Ortsverbandes Heinz Grundmann, der auch seine Kompetenz als Lohnunternehmer einbringen kann, vertreten.
Moderiert durch Friedrich Schepsmeier wird diese hochkarätige Expertenrunde zunächst die Qualitätsanforderungen an das Lebensmittel Trinkwasser und deren derzeitige Einhaltung in Rahden sowie notwendige Vorkehrungen für die Zukunft beleuchten. Im zweiten Teil wird es dann um die Ausbringung von Gülle im Wasserschutzgebiet, ihren „Import“ aus anderen Regionen und die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Wasserwerken gehen. Dabei werden das kommende verschärfte Düngerecht und Erfordernisse der Schutzgebietsverordnung eine wichtige Rolle spielen.
„Unser Wasserwerk liefert derzeit Trinkwasser, das alle Qualitätskriterien erfüllt. Das muss auch für die Zukunft gesichert bleiben. Rechtzeitige Vorsorge kann u.U. spätere sehr teure Nachbehandlungen ersparen“, ordnet Fraktionsvorsitzender Schepsmeier die Absicht der Veranstaltung ein. „Wir wollen maximale Transparenz herstellen und allen Bürgerinnen und Bürgern die Teilhabe daran ermöglichen. Die Landwirtschaft ist bei der Information und bei der Durchsetzung von Qualitätszielen ein unerlässlicher Partner. Auf die Einhaltung von gesetzlichen und/oder vereinbarten Auflagen muss sich die Bevölkerung verlassen können,“ ergänzt der stellvertretende Bürgermeister Horst-Wilhelm Bruhn.