Aktuelle Studie belegt drohende Bildungskatastrophe in NRW – Landesregierung muss zur Bildungskonferenz einladen

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Heute wurden die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 vorgestellt. Der IQB-Bildungstrend untersucht, inwieweit Schüler*innen in Deutschland die Bildungsstandards der Kultusminister*innenkonferenz (KMK) in den Kompetenzbereichen Lesen, Zuhören, Schreiben und Rechnen erreichen. Während die bereits im Juli veröffentlichten Ergebnisse auf Bundesebene einen besorgniserregenden Trend andeuteten, zeigen die nun heute präsentierten ausführlichen Ergebnisse für die Bundesländer das ganze Ausmaß der Missstände in NRW.

Hierzu erklären Jochen Ott, stellvertretender Vorsitzender, und Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Jochen Ott:

„Unsere schlimmsten Befürchtungen wurden bestätigt. Die Zahlen des Bildungstrends zeigen deutlich, dass wir uns in NRW in einer Bildungskatastrophe befinden.  Wir fordern die Landesregierung auf, die Bildungskrise nicht länger nur zu verwalten, sondern entschieden zu handeln. Das Beispiel Hamburg zeigt, dass auch ein anderer Weg möglich ist: Wir brauchen jetzt eine gemeinsame Bildungskonferenz, um die Zukunftsfähigkeit guter Bildung und den Schulfrieden in NRW zu sichern. Die Landesregierung muss sich dieser Verantwortung endlich stellen.“

Dilek Engin:

„Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 sind besorgniserregend. Die Viertklässler*innen schneiden nicht nur im Vergleich zum Bundesdurchschnitt deutlicher schlechter ab. Auch im Vergleich zu den Ergebnissen vor fünf Jahren haben sich die Zahlen in NRW weiter verschlechtert. Etwa 20 Prozent der Schüler*innen erreichen nicht die Mindestanforderungen der KMK fürs Lesen, in Mathematik scheitern sogar knapp 30 Prozent.

Der steile Abwärtstrend alarmiert uns. Es ist zu befürchten, dass sich die Zahlen durch die Corona-Pandemie in den folgenden Jahren weiter verschlechtern werden. Aber auch bereits vor Corona haben die Probleme begonnen – insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Familien und Kinder mit internationaler Familiengeschichte verlieren so den Anschluss.“